Lesezeit: .
Cybercrime oder zu Deutsch Internet- oder Computerkriminalität gilt als Sammelbegriff für illegale Aktivitäten, die entweder direkt im Internet stattfinden oder über das Internet angestoßen werden. Das Spektrum reicht dabei von digitalen Attacken mittels Malware, Trojanern oder DDoS-Angriffen, über das Phishing von Logins- und Zugangsdaten bis hin zur Verbreitung von Kinderpornografie und dem Handel mit Waffen und Drogen. Abseits des öffentlich zugänglichen Internets hat sich im sogenannten Darknet eine ganze professionelle Cybercrime-Industrie entwickelt, über die illegale Aktionen gesteuert und sogar als Serviceleistung angeboten werden.


Wo liegt die Geschichte der Internetkriminalität?
Die ersten Fälle von Cybercrime gehen auf die 90er Jahre zurück. Zu den bekanntesten digitalen Tätern dieser Anfangszeit zählt Kevin Mitnick, der heutzutage als IT-Sicherheitsexperte und Buchautor sein Geld verdient. Mitnick soll es mehrfach gelungen sein, in die sensiblen Netze des US-Verteidigungsministeriums sowie in die NSA und insbesondere das NORAD-Netzwerk einzudringen. Für seine Vergehen verbüßte der US-Amerikaner eine mehrjährige Haftstrafe.
Seither hat sich die Cyberkriminalität jedoch deutlich gewandelt. Waren anfangs zumeist umtriebige Hacker in die Angriffe verwickelt, die in erster Linie ihre Kunstfertigkeit beim Einbruch in hochgesicherte Netzwerke auf die Probe stellen wollten, überwiegen heutzutage monetäre Interessen. Zudem sind vereinzelt staatlich unterstützte Hacker-Gruppierungen im Netz aktiv. Letztere streben vor allem politische Einflussnahme, Zugriff zu geheimen Daten oder auch Industriespionage an. Das romantisch-verklärte Bild des Hackers im Kapuzenpulli hat mit der Realität hingegen herzlich wenig zu tun.
Welche Formen von Cybercrime gibt es?
Zu den gängigen Angriffs-Praktiken von Cyberkriminellen zählen:


Phishing


Malware
Der Einsatz von Schadsoftware stellt ebenfalls eine geläufige Methode für Cyberkriminelle dar. Oftmals dienen hier Spam-E-Mails zur massenhaften Verbreitung von Malware. Aber auch Attacken mittels manipulierter Links und Cross Site Scripting werden für die Verteilung von Schadsoftware herangezogen. Dabei nutzen Cyberkriminelle bestehende Sicherheitslücken in Webseiten aus. Einmal auf dem System des Opfers installiert, kann Malware für vielseitige Zwecke zum Einsatz kommen. So lassen sich etwa sensible Passwörter und andere Daten ausspähen oder gar das ganze System aus der Ferne übernehmen.



Ransomware


Botnetze
Botnetze setzen sich aus Tausenden miteinander vernetzter Bots zusammen. Der Name Bot leitet sich aus dem Englischen “Robot” ab und deutet damit auch auf die primäre Funktionalität der Tools hin: Bots erledigen autonom vordefinierte Aufgaben. Als Schadsoftware operieren die Bots meist ohne Kenntnis des Anwenders auf gekaperten PCs, Netzwerkservern und anderen Geräten aus dem Internet der Dinge (IoT), die zusammengeschaltet das Botnetz ergeben. Auch IP-Kameras, Netzwerkdrucker, Smart-TVs und ähnliche Geräte können Teil eines Botnetzes werden. Im Zusammenschluss bilden die Bots als Kollektiv eine mächtige Waffe, um etwa DDoS-Angriffe auszuführen oder Zugangsdaten per Credential Stuffing oder Credential Cracking zu erbeuten.



DDoS-Angriffe
Welche Branchen sind von Cybercrime betroffen?
Generell stellt jedes Unternehmen unabhängig von Branche oder Größe ein potenzielles Ziel für Cyberkriminelle dar. Entscheidend ist nicht ob, sondern wann und in welchem Ausmaß ein Angriff auf das eigene Unternehmen stattfindet. Im Fokus von Cyberkriminellen stehen besonders E-Commerce-Unternehmen, Banken, FinTechs, Versicherungen, das produzierende Gewerbe, Medien sowie das Gesundheitswesen. Aber auch Rechenzentren sowie Behörden und andere Organisationen aus dem öffentlichen Bereich zählen zu beliebten Zielen der Angreifer. Laut einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbandes Bitkom wurden im vergangenen Jahr 75 Prozent aller deutschen Unternehmen Opfer von digitaler Sabotage, Datendiebstahl oder Spionage.
Welche Schäden verursacht Cybercrime?
Die hohe Anzahl betroffener Unternehmen schlägt sich auch auf die Kosten für die Wirtschaft nieder. Allein in Deutschland sorgt Internetkriminalität für jährliche Schäden in Höhe von über 100 Milliarden Euro – Tendenz steigend. Die anhaltende Digitalisierung von Wirtschaft, Gesellschaft und Staat vergrößert die virtuelle Angriffsfläche für Cyberattacken zusehends. In Zukunft rechnen Sicherheitsforscher daher trotz schärferer regulatorischer Vorgaben an Datenschutz und Datensicherheit mit einer Zunahme von Cyberkriminalität.
Wie können sich Unternehmen schützen?


Neben Compliance und Datenschutz müssen Unternehmen natürlich auch die Cybersicherheit im Auge behalten. Angepasst an den Schutzbedarf lassen sich die digitalen Geschäftsprozesse von Firmen auf vielfältige Weise schützen. Immer bedeutender gestaltet sich dabei das Thema Cloud Computing. Heutzutage sind bereits viele interne Prozesse über die Cloud einseh- oder steuerbar. Durch den Siegeszug von Industrie 4.0 und dem Internet der Dinge (IoT) wird die Zahl der netzgebundenen Geräte und Dienste weiter steigen. Diese Prozesse gilt es flexibel und zugleich zuverlässig vor Schadsoftware, bösartigem Traffic und DDoS-Attacken zu bewahren.
Mit Myra gegen Cybercrime gewappnet
Maßgeschneiderte Schutzlösungen, wie die Myra Security-as-a-Service-Plattform, stattet Unternehmen mit den notwendigen Werkzeugen aus, um Angriffe und digitale Manipulationsversuche frühzeitig zu erkennen und abzuwehren. Die smarte Myra-Technologie überwacht, analysiert und filtert schädlichen Internet-Traffic, noch bevor virtuelle Angriffe einen realen Schaden anrichten.