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HTTP/2
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HTTP/2 ist eine Weiterentwicklung von HTTP/1.1, welches auf das veränderte Internet von heute reagiert. HTTP/1.1 wird vielen modernen Webseiten und Online-Diensten nicht mehr gerecht, durch die enorm gestiegene Anzahl von Elementen pro Website – dazu gehören Bilder, aber auch große JavaScript-Dateien – kommt es oftmals zu langen Ladezeiten.
Ab 2009 arbeiteten Entwickler bei Google an einem Folgeprotokoll für HTTP/1.1, welches sie SPDY (Speedy Protocol) nannten. Ihr Ziel war vor allem die Reduzierung der Ladezeiten von Webseiten, indem sie die Einschränkungen des ursprünglichen Protokolls nach und nach ausmerzten.
2012 wurde SPDY bereits von einem Großteil der Browser unterstützt und war auf dem Weg, der neue Standard zu werden.
Zu diesem Zeitpunkt reagierte die HTTP Working Group und initiierte die Entwicklung des HTTP/2-Standards. Dieser basiert im Wesentlichen auf SPDY. Heute stellt HTTP/2 den neuen Standard dar.
Durch das Multiplex-Verfahren ermöglicht HTTP/2 das Zusammenfassen mehrerer Anfragen. Außerdem werden die Datenpakete der Bestandteile der Website in der Reihenfolge ihrer Priorität verschickt. So kann der Seitenaufbau schneller erfolgen. Auch der Header ist stark komprimiert im Vergleich zum HTTP/1.1-Vorgänger, denn er verzichtet auf überflüssige Informationen. Darüber hinaus verwendet HTTP/2 für die Kommunikation Binärcode statt Text-Dateien – damit gestaltet das Protokoll die Kommunikation einfacher und weniger fehleranfällig.
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HTTP/2 bietet zahlreiche Vorteile sowohl gegenüber HTTP/1 als auch im Vergleich zu SPDY.
Geschwindigkeit
HTTP/2 reduziert die Ladegeschwindigkeit von Websites mit Hilfe der folgenden Maßnahmen:
Dauerhafte TCP-Verbindung:
HTTP/2 hält die TCP-Verbindung so lange, wie ein Nutzer die Seite geöffnet hat. So kann der Browser mehrere Requests gleichzeitig an den Server schicken. Außerdem ist eine Priorisierung möglich.
Server-Push:
Der Server-Push ermöglicht es dem Server, benötigte Dateien an den Browser zu schicken, bevor dieser das HTML gerendert hat – also noch bevor der Browser feststellt, dass er weitere Bilder oder Skripte benötigt.
Header-Komprimierung:
Header können sehr groß werden, beispielsweise wenn eine Webseite Cookies verwendet. Während HTTP/1.1 den Header bei jedem Request komplett mitschickte, setzt HTTP/2 darauf, den Header lediglich bei der ersten Anfrage vollständig zu schicken, in der Folge werden nur noch neu hinzugekommene Informationen übertragen. Darüber hinaus komprimiert HTTP/2 diese Informationen und überträgt sie in Binärcode.
Verschlüsselung
HTTP/2 unterstützt nativ Transport Layer Security (TLS). Damit ist sichere Datenübertragung über HTTP/2 möglich. Die Verschlüsselung ist zwar keine Pflicht, wenn Webmaster HTTP/2 verwenden, aber die meisten Browser unterstützen HTTP/2 ausschließlich in Verbindung mit einer sicheren Verbindung.
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Viele große Webseiten nutzen HTTP/2, darunter Facebook, Google und YouTube. 2018 unterstützten 48 Prozent der Top 100 Seiten (basierend auf einem Ranking von Similarweb) HTTP/2. Bei den Top 200 Webseiten waren es 44 Prozent, bei den Top 300 42 Prozent. Im Vergleich zu 2016 stellte dies eine Steigerung dar – damals unterstützten lediglich 39 Prozent der Top 100 Webseiten HTTP/2.
User und Webentwickler können mit Hilfe der Entwicklertools im Browser testen, ob eine Webseite HTTP/2 unterstützt. Eine Anleitung für Chrome findet sich beispielsweise hier.
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HTTP/2 hat sich noch längst nicht im gesamten Internet durchgesetzt. Dennoch arbeitet die Internet Engineering Task Force (IETF) bereits am Nachfolger HTTP/3. Dieser nutzt das neue Quic-Transportprotokoll und verfügt damit über eine komplett neue Technologie im Vergleich zu HTTP/1.1 und HTTP/2. HTTP/3 verspricht noch schnellere Ladezeiten für Webseiten. Bis zur Standardisierung und generellen Verfügbarkeit des brandneuen Protokolls dürften allerdings noch einige Jahre vergehen.