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Kritische Dienste sind auf Skalierbarkeit angewiesen
MYRA NEWS | 25 März 2020
Die Corona-Krise stellt eine Belastungsprobe für die Internet-Infrastruktur dar. Sascha Schumann, IT-Kopf und Geschäftsführer von Myra Security, erläutert im Gespräch, wie Firmen auf die neue Belastung reagieren können.
Durch die aktuelle Corona-Krise und die Ausgangsbeschränkungen in vielen europäischen Ländern wird der Internet-Infrastruktur eine Menge abverlangt. Homeoffice, Videokonferenzen, Streaming-Dienste und Gaming machen den Löwenanteil des Traffics aus. Gleichzeitig erfolgt auch die Krisenkommunikation von Regierung und Behörden über das Internet. Engpässe bei der Verarbeitung der ungeahnt hohen Lastspitzen gefährden damit direkt das Krisenmanagement des Landes.
Sascha Schumann erläutert im Interview, wie Behörden, Firmen und Dienstanbieter auf den plötzlichen Traffic-Anstieg reagieren können und wo die Grenzen der Internet-Infrastruktur liegen.
Sascha Schumann: Wir sehen bei den für Bürger besonders relevanten Angeboten eine Verhundertfachung der Nachfrage, also hundert Mal so viele Anfragen und Traffic wie zu normalen Zeiten.
Schumann: Wir liefern unter anderem den Internet-Livestream der Bundeskanzlerin, sowie die Angebote des Bundesgesundheitsministeriums und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung www.infektionsschutz.de aus. Aber auch unsere E-Commerce-Kunden haben einen deutlichen Trafficzuwachs, da die Bestellungen zunehmen.
Schumann: Wir sehen gleichzeitig zum deutlichen Anstieg des organischen Traffics eine Zunahme der DDoS-Angriffe, auch hier auf wichtige Informationsportale für Bürger. Es ist in diesen Zeiten noch bedeutender, sich umfassend vor Angriffen zu schützen, denn den Angreifern ist klar: Wenn sie jetzt treffen können, haben sie noch mehr Schaden verursacht als sonst.
Schumann: Die Skalierung um Faktor 100 ist in den meisten Fällen schwierig und teuer, wenn man an zusätzliche Server, Leitungen und Co denkt. Wir bei Myra sind für den Ernstfall bereits gerüstet und können Kunden ohne teure Umwege und Investionen in die eigene Infrastruktur zeitnah mehr Leistung an die Hand geben.
Schumann: Auch wir bei Myra haben erlebt, dass Live-Übertragungen von sonst wenigen Gbit/s auf fast ein Terabit/s (=1024 Gbit/s) ohne große Vorankündigung hochschnellen können. Die Vorbereitung der einzelnen Dienstanbieter macht sich dann bezahlt – oder rächt sich, wenn man an der falschen Stelle gespart hat. In unserem Falle konnten wir die Übertragung ohne Probleme durchführen.
Schumann: Wenn die größten Bandbreitennutzer sich selbst drosseln, macht das Sinn. Es geht dabei nicht nur um die Netzübergabepunkte (Peering), sondern auch um die Access-Netze, die bis zum Endkunden auch nur eine bestimmte Dimension haben. Alles ist endlich und ein Netz mit zig Millionen DSL-Kunden auszubauen, geht auch nicht in zwei Tagen.
Schumann: Es ist in jedem Fall anzuraten, einen Partner zu haben, dessen Tagesgeschäft das Hochskalieren von Auslieferungsdiensten ist. Viele Kunden haben das mittlerweile erkannt und Launchen neue Dienste/Webseiten nur noch hinter unserem DDoS-geschützten CDN.
Schumann: Myra betreibt dafür eine Autoscaling-Plattform. Diese überwacht den eingehenden Datenverkehr und kann die Auslieferung bei Bedarf vollautomatisch auf zig Auslieferungsmaschinen je Myra-PoP verteilen. Damit ist sichergestellt, dass jeder Besucheransturm, etwa durch Marketing-Aktionen, zuverlässig gehandled wird und nicht etwa durch Überlastung ins Leere geht.
Schumann: Als Spezialdienstleister für die Auslieferung von Content, Video und Live-Streaming sowie als Experte für die Abwehr von digitalen Angriffen sind wir mit Bandbreite überversorgt. Wir handeln das global und sind dadurch auch für Ad-hoc-Anfragen stets verfügbar und jeder Zeit hochskalierbar.