Erfahren Sie, wie Myra digitale Souveränität und Cyberresilienz vereint.
Home>
API Security
01
Eine API (Application Programming Interface) ist eine Brücke zwischen Software-Systemen. Sie lässt Anwendungen einfach miteinander sprechen. APIs legen fest, wie Informationen zwischen verschiedenen Systemen ausgetauscht werden. Sie bieten standardisierte Regeln und Protokolle. Sie sind das unsichtbare Fundament, das moderne Apps, Websites und Cloud-Services miteinander verbindet.
APIs sind heutzutage überall präsent. Wenn Sie eine Wetter-App öffnen, eine Online-Zahlung tätigen oder sich bei einem sozialen Netzwerk anmelden, nutzen Sie APIs. Diese digitalen Schnittstellen sind mehr als nur technische Details. Sie sind nun ein wichtiger Treiber für Innovation und ermöglichen neue Geschäftsmodelle.
API-Sicherheit bezieht sich auf die Maßnahmen und Technologien, die eingesetzt werden, um APIs vor unbefugtem Zugriff, Missbrauch und Sicherheitsbedrohungen zu schützen. Dazu gehört der Schutz von Daten, die über APIs übertragen werden, sowie die Sicherstellung, dass nur autorisierte Benutzer und Systeme auf die APIs zugreifen können. API-Sicherheit ist entscheidend, um die Integrität von Webanwendungen zu wahren und potenzielle Sicherheitslücken zu schließen.
REST-APIs (Representational State Transfer) haben sich als Standard für moderne Webanwendungen etabliert. Sie nutzen HTTP-Protokolle und sind bekannt für ihre Einfachheit, Skalierbarkeit und Geschwindigkeit. REST APIs verwenden JSON für den Datenaustausch und sind leicht in moderne Frontend-Frameworks wie React oder Angular zu integrieren. Sicherheitsmaßnahmen wie OAuth 2.0 und TLS-Verschlüsselung sind bei REST APIs weit verbreitet und gut etabliert.
SOAP-APIs (Simple Object Access Protocol) nutzen XML-Protokolle und bieten mehr Sicherheitsfeatures. Sie unterstützen Sicherheitsstandards wie WS-Security, XML-Verschlüsselung und digitale Signaturen auf Message-Ebene. Diese APIs sind komplexer in der Implementierung, bieten jedoch höhere Sicherheit. Das macht sie besonders attraktiv für den Austausch sensibler Daten in Unternehmensumgebungen.
02
Die Bedrohungslandschaft für APIs ändert sich ständig. Cyberkriminelle verbessern ihre Angriffsmethoden laufend. Es ist wichtig, die häufigsten Bedrohungen zu verstehen. So können gezielte Schutzmaßnahmen entwickelt werden.
Ausnutzung von Sicherheitslücken
Sicherheitslücken in APIs können ernsthafte Folgen haben, besonders bei Zero-Day-Vulnerabilities. Diese unbekannten Schwachstellen sind gefährlich, da sie oft unentdeckt bleiben, bis großer Schaden entsteht. Angreifer nutzen solche Lücken, um an vertrauliche Daten zu gelangen, Systeme zu stören oder Geschäftsprozesse zu beeinträchtigen.
Authentifizierungsbasierte Angriffe
API-Schlüssel und andere Authentifizierungsmechanismen stehen im Fokus von Cyberkriminellen. Gestohlene API-Schlüssel erlauben Angreifern, sich als echte Nutzer auszugeben. Dadurch erhalten sie unbefugten Zugriff auf Daten und Services. Credential Stuffing-Angriffe sind dabei besonders problematisch. Hierbei werden gestohlene Zugangsdaten massenhaft gegen APIs getestet. In den letzten Jahren haben diese Angriffe stark zugenommen. Sie sind besonders effektiv, weil viele Nutzer die gleichen Passwörter für verschiedene Services nutzen.
Autorisierungsfehler
Unzureichende Zugriffskontrollen gehören zu den häufigsten API-Sicherheitsproblemen. Fehler bei der Autorisierung können dazu führen, dass Benutzer auf Daten und Funktionen zugreifen können, die für sie nicht vorgesehen sind. Broken Access Control steht laut OWASP an der Spitze der häufigsten API-Schwachstellen. Fehler treten oft auf wegen komplizierter Berechtigungen, unvollständiger Implementierungen oder fehlender Tests der Autorisierungslogik.
DDoS-Angriffe und Überlastung
Distributed Denial of Service (DDoS) Angriffe überlasten APIs mit vielen Anfragen. Sie machen sie dann unzugänglich. Moderne DDoS-Angriffe können Millionen von Anfragen pro Sekunde erzeugen. Sie können kritische Services in Minuten lahmlegen. Diese Angriffe stören nicht nur, sie lenken auch von gezielten Cyber-Angriffen ab. Wirtschaftliche Schäden durch API-Ausfälle können groß sein, besonders bei wichtigen Anwendungen.
Injection-Angriffe
SQL-Injection, Cross-Site Scripting (XSS) und andere Injection-Angriffe sind ständige Bedrohungen für APIs. Angreifer nutzen Schwächen in der Eingabeverarbeitung. So schleusen sie bösartigen Code ein. Dieser Code kann Daten stehlen, Systeme kompromittieren oder weitere Angriffe auslösen. Besonders gefährlich sind diese Angriffe bei APIs, die direkt mit Datenbanken arbeiten oder Benutzereingaben verarbeiten. Wenn diese nicht gut validiert werden, steigt das Risiko.
03
Die OWASP Foundation hat eine Top-10-Liste der größten Sicherheitsrisiken für APIs erstellt. Diese Liste wird regelmäßig aktualisiert und spiegelt die aktuellen Bedrohungstrends wider. Die OWASP API Security Top 10 für 2023 umfassen unter anderem:
Broken Object Level Authorization ist das wichtigste Problem. Es bezieht sich auf unzureichende Zugriffskontrolle auf Objektebene. Broken Authentication folgt dicht dahinter und betrifft schwache oder fehlerhafte Authentifizierungsmechanismen. Broken Object Property Level Authorization behandelt Probleme bei der Validierung von Objekteigenschaften. Unrestricted Resource Consumption thematisiert das Fehlen von angemessenen Rate-Limiting-Mechanismen.
Die Liste wird 2025 um neue Bedrohungen erweitert. Diese betreffen KI-gestützte APIs und Edge Computing. Diese Entwicklung zeigt, wie die Bedrohungen mit technologischen Innovationen wachsen. Deshalb sind ständige Anpassungen der Sicherheitsstrategien nötig.
04
Eine effektive API-Sicherheitsstrategie erfordert einen mehrschichtigen Ansatz, der verschiedene Sicherheitsmaßnahmen intelligent kombiniert. Die folgenden Best Practices haben sich in der Praxis bewährt und bieten robusten Schutz gegen die häufigsten Bedrohungen.
Robuste Authentifizierungsmechanismen bilden das Rückgrat moderner API-Sicherheit. Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) sollte heute als Standard gelten, während OAuth 2.1 als führender Standard für Autorisierung eine präzise Kontrolle über Zugriffsrechte bietet. Für besonders hohen Schutz in sensiblen Umgebungen empfiehlt sich der Einsatz von Mutual TLS (mTLS). API-Schlüssel spielen nach wie vor eine Rolle für einfache Authentifizierung – vorausgesetzt, sie werden regelmäßig rotiert und niemals im Client-Code hinterlegt.
Durchsatzbegrenzung ist essentiell, um APIs vor Missbrauch und Überlastung zu schützen. Effektives Rate Limiting berücksichtigt verschiedene Parameter wie Benutzertyp, API-Endpunkt und historisches Nutzungsverhalten. Adaptive Limits, die sich an Verkehrsmuster anpassen, bieten optimalen Schutz. Sie stören dabei keine legitimen Nutzer. Zusätzlich sollten Burst-Limits eingeführt werden. Diese fangen kurzfristige Spitzen ab. Längerfristige Limits helfen, Missbrauch zu verhindern.
Jede Eingabe, die eine API empfängt, muss strikt validiert werden, bevor sie weiter verarbeitet wird. Die Schema-Validierung gegenüber vordefinierten Datenstrukturen bildet die erste Verteidigungslinie. Ergänzend sorgen Blocklists für bekannte Angriffsvektoren und Allowlists für zugelassene Datentypen dafür, dass nur vertrauenswürdige Inhalte die API passieren. Eine automatische Bereinigung potenziell riskanter Eingaben sowie eine kontextbezogene Validierung, angepasst an den jeweiligen Verwendungszweck der Daten, erhöhen das Sicherheitsniveau signifikant.
Sämtliche API-Kommunikation sollte durchgehend verschlüsselt sein – mindestens auf Basis von TLS 1.3. Perfect Forward Secrecy stellt sicher, dass selbst bei einem kompromittierten Serverschlüssel vergangene Sitzungen geschützt bleiben. Certificate Pinning verhindert gezielt Man-in-the-Middle-Angriffe, indem ausschließlich vorher definierte Zertifikate akzeptiert werden. Die Ergänzung von HTTP Strict Transport Security (HSTS) Headern sorgt dafür, dass Clients ausschließlich verschlüsselte Verbindungen aufbauen und so potenzielle Angriffsvektoren frühzeitig ausgeschlossen werden.
Eine speziell für APIs konfigurierte Web Application Firewall (WAF) bietet mehrschichtigen Schutz. Moderne WAFs kombinieren signaturbasierte Erkennung bekannter Angriffsmuster mit verhaltensbasierten Analysen für Zero-Day-Schutz. Machine Learning-Algorithmen lernen normale API-Nutzungsmuster und können Anomalien in Echtzeit erkennen. Geo-Blocking und IP-Reputation-Filter ergänzen den Schutz durch Blockierung von Traffic aus bekannten Bedrohungsquellen.
Lückenloses Logging sämtlicher API-Aktivitäten ist essenziell für Sicherheit und Compliance. Echtzeit-Monitoring kombiniert mit automatisiertem Alerting ermöglicht es, auf verdächtige Aktivitäten umgehend zu reagieren. Durch die Integration in SIEM-Systeme werden API-Logs mit weiteren sicherheitsrelevanten Ereignissen korreliert und bieten so einen umfassenden Einblick in potenzielle Bedrohungslagen. Um das Gleichgewicht zwischen granularer Protokollierung und Systemperformance zu wahren, sind asynchrone Logging-Mechanismen und effiziente Strategien zur Datenspeicherung unverzichtbar.
Ein API Gateway ist der zentrale Punkt für alle eingehenden Anfragen. Es sorgt für die einheitliche Durchsetzung von Sicherheitsrichtlinien. Die Zentralisierung von Authentifizierung, Autorisierung und Rate Limiting verringert die Komplexität und erhöht die Konsistenz. Auch Updates und Patches werden einfacher. Änderungen lassen sich zentral umsetzen, ohne jeden einzelnen Service anpassen zu müssen.
Das Zero-Trust-Prinzip "niemals vertrauen, immer verifizieren" wird zunehmend zum Standard für API-Sicherheit. Kontinuierliche Nutzer- und Geräteverifikation, minimale Zugriffsrechte (Least Privilege) und Mikro-Segmentierung sind die Grundpfeiler. Context-aware Zugriffsentscheidungen berücksichtigen Nutzerverhalten, Gerätegesundheit und Netzwerkkontext. Diese Faktoren helfen bei dynamischen Sicherheitsentscheidungen.
Verschiedene API-Architekturen brauchen unterschiedliche Sicherheitsansätze. Sie haben eigene Stärken und Schwächen.

REST APIs dominieren die moderne Webentwicklung und erfordern einen pragmatischen Sicherheitsansatz. HTTPS-Verschlüsselung ist nicht verhandelbar und muss für alle Endpunkte implementiert werden. JSON Web Tokens (JWT) sind eine einfache Lösung für zustandslose Authentifizierung. Sie müssen jedoch sorgfältig umgesetzt werden, um Sicherheitslücken zu vermeiden. Die Konfiguration von Cross-Origin Resource Sharing (CORS) schützt vor unerwünschten Cross-Origin-Angriffen. Zudem bieten HTTP-Sicherheitsheader wie Content Security Policy (CSP) und X-Frame-Options zusätzlichen Schutz.

SOAP APIs erfordern einen anderen Sicherheitsansatz aufgrund ihrer XML-basierten Natur. WS-Security bietet Message-Level-Sicherheit, die über die Transport-Sicherheit hinausgeht und End-to-End-Verschlüsselung ermöglicht. XML-Verschlüsselung und digitale Signaturen gewährleisten Vertraulichkeit und Integrität auf Nachrichtenebene. SAML-Tokens ermöglichen sichere Single Sign-On Integration in Enterprise-Umgebungen, während XML-Schema-Validierung Input-Validation auf struktureller Ebene durchführt.

GraphQL bringt einzigartige Sicherheitsherausforderungen mit sich. Query-Depth-Limiting verhindert Denial-of-Service-Angriffe durch komplexe, verschachtelte Abfragen. Query-Complexity-Analysis bewertet die Ressourcenanforderungen von Anfragen, bevor sie ausgeführt werden. Field-Level-Authorization ermöglicht granulare Zugriffskontrolle auf einzelne Datenfelder. In Produktionsumgebungen sollte Introspection deaktiviert werden, um die Offenlegung des API-Schemas zu verhindern.
07