Was ist ein Managed Security Services Provider (MSSP)?

Managed Security Services Provider (MSSP) sind auf Informationssicherheit spezialisierte Drittanbieter. Die Dienstleistungen eines MSSP dienen der Überwachung und dem Management der IT-Sicherheit von Unternehmen. Durch den Einsatz eines MSSP sind Organisationen in der Lage, die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Systemen, Netzwerken und Daten sicherzustellen, ohne in eigene Hard- und Software oder zusätzliches Personal investieren zu müssen.

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Managed Security Services Provider (MSSP): eine Definition

Managed Security Services (MSS) sind Informationssicherheitsdienste, die von spezialisierten Drittanbietern oder MSSPs (Managed Security Service Providers) bereitgestellt werden. Diese Dienste sind darauf ausgelegt, die IT-Sicherheitsfunktionen eines Unternehmens zu überwachen und zu verwalten.

Vor dem Hintergrund einer zunehmend komplexen IT-Landschaft ist der Einsatz eines Managed Security Services Providers eine kosteneffiziente Option für Organisationen aller Branchen, um die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Systemen, Netzwerken und Daten sicherzustellen.

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02. Was macht ein Managed Security Services Provider (MSSP)?

Ein MSSP bietet Unternehmen ausgelagerte Informationssicherheitsfunktionalitäten als Dienstleistung an. Je nach Provider stehen unterschiedliche Managed Security Services zur Auswahl bereit. Zu den geläufigsten Sicherheitsdiensten zählen neben verwalteten Firewalls, DDoS-Schutzmechanismen und Bot Management auch Intrusion-Detection-Lösungen (IDS), VPNs, Client-Dienste für Schwachstellen-Scans und Virenschutzdienste sowie SIEM-Lösungen (Security Information and Event Management) oder SOC as a Service (Security Operations Center als Dienstleistung).

 

MSSPs übernehmen in allen Fällen Bereitstellung, Betrieb und Wartung der gebuchten Dienste für den Kunden. In der Regel sind auf Kundenseite keine zusätzlichen Investitionen für Hardware oder Software erforderlich – auch die Konfiguration der Managed Security Services erfolgt über den Provider, meist in enger Absprache mit dem Kunden.

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Welche Arten von Managed Security Services gibt es?

Mit der zunehmender Komplexität und Häufigkeit von Cyberangriffen nimmt auch der Umfang von verwalteten Schutzdiensten zu, welche die neuen Angriffsvektoren adressieren. In diesem Abschnitt lernen Sie eine Auswahl der verbreitetsten Arten von MSS kennen:

Network Security

Netzwerksicherheitsdienste umfassen Lösungen für das Management und die Überwachung von Firewalls, Scrubbing Systemen, IDS (Intrusion Detection System) und anderen Netzwerksicherheitskomponenten. Sie helfen Unternehmen dabei, ihre Netzwerke vor Cyberangriffen zu schützen.

Application Security

Anwendungssicherheitsdienste umfassen Schutzlösungen, die die Sicherheit und Verfügbarkeit von Webanwendungen, Onlinediensten und Webschnittstellen (APIs) gewährleisten. Die Dienstleistungen unterstützen Organisationen dabei, unterschiedliche Angriffsarten wie DDoS-Attacken, Angriffe auf Datenbanken oder Nutzerkonten abzuwehren.

Endpoint Security

Endpunktsicherheitsdienste stellen den Schutz von Endgeräten wie Computern und Mobilgeräten sicher. Sie helfen Unternehmen dabei, ihre Endpunkte vor Malware und anderen Sicherheitsbedrohungen zu schützen.

Cloud Security

Unter Cloud-basierten Sicherheitsdiensten versteht man Lösungen zur Absicherung von Cloud-basierten Anwendungen und dort gesicherten Daten. MSSs aus diesem Bereich helfen Unternehmen dabei, ihre Cloud-Ressourcen vor Sicherheitsbedrohungen zu schützen.

/Netzwerk Verbindungen

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04. Wie funktionieren Managed Security Services?

MSSPs bieten ihre Dienste meist als Service aus der Cloud an. Je nach Art der Dienstleistung und gebuchtem Serviceumfang unterscheidet sich der dahinterliegende Betrieb. Das Gros aller Security Events kann von MSS ohne menschliches Zutun automatisiert verarbeitet werden. Je komplexer die Angriffsmethoden werden, desto eher wird bei der Abwehr auf die Expertise von erfahrenen IT-Security-Fachleuten gesetzt. Diese stellen den Betrieb des MSS für die Kunden in einem speziell dafür konzipiertem Security Operations Center (SOC) sicher. Das SOC ist rund um die Uhr besetzt, um Sicherheitsereignisse in Echtzeit zu überwachen und darauf zu reagieren. So können proaktiv mögliche Schwachstellen in den Systemen der Kunden identifiziert und geschlossen werden. Außerdem leiten die Fachleute im SOC erforderliche Gegenmaßnahmen bei Cyberattacken ein.

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Welche Vorteile bieten Managed Security Service Provider?

Kosteneffizienz

Durch die Auslagerung ihrer IT-Sicherheitsfunktionen an MSSPs können Unternehmen erhebliche Kosten einsparen, da sie nicht in den Aufbau und die Wartung eigener SOCs investieren müssen. Durch Skaleneffekte und hochgradige Spezialisierung können MSSPs hochwertige Sicherheitsdienste zu Kosten liefern, die im Inhouse-Betrieb nicht realisierbar wären.

Bessere Flexibilität und Skalierbarkeit

Die Informationssicherheitsanforderungen von Organisationen ändern sich dynamisch. Neue Clients und Apps werden implementiert, Legacy-Lösungen ausgemustert und die Zahlen von Kunden, Partnern und angeschlossenen Dienstleistern variieren ebenfalls ständig. MSS lassen sich unkompliziert und schnell an neue Anforderungen anpassen und bei Bedarf hochskalieren.

Hoher Schutzstandard

Für MSSPs zählt die Absicherung von Systemen und Netzwerken zum Tagesgeschäft – Schutzdienstleister können sich fokussiert dem Bereich der Cybersicherheit widmen, während dies für Organisationen aus anderen Sektoren nur am Rand möglich ist. Daher verfügen MSSPs in der Regel über tiefes IT-Security-Know-how sowie über die notwenigen Tools und die Hardware, um Kundensysteme effizient vor Angriffen zu schützen. Als Ausdruck dieser Expertise gelten unter anderem gängige Zertifizierungen und Audits wie BSI ISO 27001 auf Basis von IT-Grundschutz oder BSI C5. Auch durch regelmäßiges Pentesting können MSSPs ihre Kompetenzen unter Beweis stellen.

Compliance-Kompetenz

MSSPs können Unternehmen dabei helfen, geltende Regulatorik- und Compliance-Anforderungen zu erfüllen. Spezialisierte Dienstleister verfügen über die erforderliche Branchenerfahrung, Nachweise für Zertifizierungen und Audits, um gesetzliche Anforderungen zeiteffizient zu erfüllen.

Schnelle Bereitstellung

Die Schutzdienste von MSSPs lassen sich meist ohne zusätzliche Software oder Hardware einführen. Auch Konfiguration, Betrieb und Wartung übernehmen die Dienstleister. Dies verkürzt die Bereitstellungszeit im Vergleich zur Inhouse-Lösung erheblich – insbesondere vor dem Hintergrund eines anhaltenden IT-Fachkräftemangels.

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Welche Risiken bestehen beim Einsatz eines MSSPs?

Datenschutz und Vertraulichkeit

Bei der Nutzung von Managed Security Services müssen Unternehmen sicherstellen, dass ihre Daten geschützt und vertraulich behandelt werden. Vor allem Sicherheitsdienste, die Daten im Klartext analysieren und verarbeiten, sind vor dem Hintergrund der Datenschutz-Grundverordnung DSGVO genau zu prüfen. Meist ist der Einsatz von Anbietern aus dem Europäischem Wirtschaftsraum (EWR) aus Sicht der DSGVO-Compliance zu präferieren, da hier kein Angemessenheitsbeschluss der EU-Kommission für die Verarbeitung der Daten erforderlich ist – in der Vergangenheit wurde etwa der Angemessenheitsbeschluss für die Übertragung von Daten in die USA wiederholt durch den Europäischen Gerichtshof (EuGH) aufgehoben.

Vendor Lock-in

Ein Vendor Lock-in beschreibt den Effekt, wenn Provider einen Dienst anbieten, der nur innerhalb des eigenen Ökosystems zuverlässig funktioniert, beim Wechsel auf andere Anbieter jedoch Probleme bereitet. Durch Unterstützung von quelloffenen Standards statt proprietärer Lösungen lassen sich solche Effekte verhindern.

Halbgeschlossener Laptop mit Sperrbildschirm

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Welche Zukunftstrends bestimmen die Managed Security Services von morgen?

Zu den größten Trends im Bereich von Managed Security Services zählen die zunehmende Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen (Machine Learning) zur Verbesserung der IT-Sicherheit. Beide Themenfelder fördern die Skalierbarkeit und Performance von MSS. Außerdem gelten die Bereiche als Antwort auf die zunehmende Nutzung von KI durch Cyberkriminelle – sie nutzen die Technologie ebenfalls, um automatisiert Schadcode zu erstellen und Lücken in der Abwehr zu identifizieren.

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MSSP: Das müssen Sie wissen

Managed Security Service Providers (MSSP) sind professionelle Anbieter von Informationssicherheitsdiensten für Clients, Netzwerke und die Cloud. In der Regel bieten MSSP ihre Schutzdienste auf Abobasis über die Cloud an. Hierdurch sind keine zusätzlichen Investitionen für Software und Hardware auf Kundenseite erforderlich. Auch Konfiguration, Wartung und Betrieb übernimmt der Dienstleister. Aufgrund des Wegfalls dieser Hürden gestaltet sich die Bereitstellung der erforderlichen Sicherheitsdienste durch einen MSSP weitaus schneller als bei einer vergleichbaren Inhouse-Lösung.

 

Durch die Spezialisierung auf Cybersecurity können MSSP kosteneffizient einen hohen Grad an Sicherheit bereitstellen, der Inhouse bei den Kunden meist nicht realisierbar oder finanzierbar wäre. Ferner lassen sich MSS einfacher an neue Anforderungen anpassen und bei Bedarf skalieren.

 

Managed Security Service Providers helfen mit zertifizierten Lösungen und auditierten Prozessen Organisationen bei der Einhaltung strenger Compliance- und Regulatorik-Richtlinien.

 

Bei der Auswahl des passenden Anbieters sollten Organisationen neben Leistungsumfang und Preis auch auf die Branchenerfahrung achten. Spezialisierte Anbieter können besser auf die individuellen Bedürfnisse von Unternehmen eingehen und bieten oft auch vorgefertigtes Vertragswerk, das die rechtlichen Vorgaben spezifischer Sektoren gesetzeskonform adressiert.

Die wichtigsten Fragen zu Managed Security Service Providers (MSSP)